Benzin im Blut
Düsseldorf · Josef Müntefering feiert morgen das 50-jährige Bestehen seiner Tankstelle und Werkstatt. Tochter Kornelia ist die erste Kfz-Meisterin im Innungsbezirk Düsseldorf .
Seine Tankstelle mit Werkstatt hat Josef Müntefering vor 50 Jahren selbst gebaut. Und nicht nur das: Als er den Kostenvoranschlag beim Dachdecker abholte, lernte er auch noch seine spätere Frau kennen. Morgen ist es exakt ein halbes Jahrhundert her, dass der gebürtige Westfale sein privates und geschäftliches Glück begründete. Das soll mit einem Fest gefeiert werden (Info-Kasten).
Als Josef Müntefering seine Tankstelle eröffnete, kostete der Liter 56 Pfennig. „Und wir haben fünfmal mehr am Liter verdient als heute“, erzählt der 76-Jährige im Hinblick auf die aktuellen Kraftstoffpreise. Obwohl er sich seit mehr als einem Jahrzehnt im Rentenalter befindet, steht der zweifache Vater noch täglich seinen Mann im Betrieb. Mit Stolz stellt er seine Tochter Kornelia vor, die erste Kfz-Meisterin im Innungsbezirk Düsseldorf. „Ich war vor mehr als 20 Jahren auch der erste Kfz-Mechaniker-Lehrling in der Kreishandwerkerschaft Krefeld“, ergänzt Kornelia Felzmann.
Geschichten und Anekdoten
Die vielen Geschichten und Anekdoten kennt sie genau so gut wie ihr Vater: etwa die von der Frau aus Gellep-Stratum, die sich nach dem Volltanken den Wagen in Fahrtrichtung stellen ließ: oder die Fälle, als allzu stürmische Kunden gleich die Zapfsäule rasierten oder davonbrausten, ohne die Zapfpistole aus dem Tankstutzen zu nehmen.
Auch 50 Jahre nach der Eröffnung hätten einige in Lank-Latum nicht gewusst, dass es seine Tankstelle an der Uerdinger Straße überhaupt gebe. Meistens seien es neu Hinzugezogene, die sich nach Düsseldorf orientierten und sich gar nicht erst über die frühere Bundesstraße 222 Richtung Krefeld bewegten. Mit den Kollegen wie Limberg und Ostermann habe er immer ein gutes Einvernehmen gehabt. „Wir haben uns gegenseitig geholfen zum Beispiel mit Spezialwerkzeug“, erzählt Müntefering.